Faszien? Was ist das und wofür sind sie gut?

Stellen Sie sich vor, dass Sie auf einem Floß fahren und plötzlich sind alle Seile weg, die die Baumstämme zusammen gehalten haben. Ähnlich würde es uns gehen, wenn unser Körper von einem auf den anderen Augenblick auf alle Faszien verzichten müsste. Faszien, oder Bindegewebe, halten den Rest unseres Körpers zusammen. Sie umgeben Knochen, Gelenke, Muskeln und Organe. Sie sorgen dafür, dass unsere Innereien beweglich und verschieblich sind. Wir könnten nicht gut essen, wenn unser Magen sich nicht den Platz verschaffen könnte, den er braucht um die Nahrung aufzunehmen.

In einem idealen Körper sind die Faszien genau so beschaffen, dass sie dort fest und stabil sind, wo sie uns stützen und halten sollen und dort flexibel wo sie Beweglichkeit sicherstellen müssen.

Wenn Sie einen Muskel nehmen und seine Faszienhüllen auflösen, zerläuft der Muskel wie Sirup.Dr. Robert Schleip
Anders sieht es aus, wenn Faszien genau das nicht mehr tun. Wenn sie dort locker sind, wo sie stützen sollen und und dort fest, wo sie flexibel sein müssen. Kann der Darm seine Verdauungsbewegung, die Peristaltik, nicht ordentlich durchführen, dann haben wir entsprechende Verdauungsprobleme. Wenn Gelenke über- oder unterbeweglich sind können wir Haltungs- und Abnutzungsbeschwerden bekommen.

Es ist also eine gute Idee sich regelmäßig um seine Faszien zu kümmern. Aber wie macht man das?



Genau wie Gelenke lieben Faszien Bewegung ohne Belastung. So werden sie ernährt. Um die Besten Bedingungen für unser flexibles Gerüst zu schaffen sollten wir viel trinken, und und reichlich an der frischen Luft bewegen. Dann Sauerstoff, Flüssigkeit und Bewegung helfen den Stoffwechsel in Schwung zu bringen.

Schwimmen, Wassergymnastik und Faszienyoga sind sehr gut geeignete Arten den Körper in Schuss zu halten. Der Lohn ist ein straffer, starker und doch flexibler Körper – die beste Basis für ein schmerzfreies Leben.

Literaturempfehlung

Wer in Alltag und Sport beweglich, vital und schmerzfrei bleiben will, sollte etwas für sein Bindegewebe tun!

Diese Erkenntnis setzt sich in den letzten Jahren in Physiotherapie, Sportwissenschaft und Medizin mehr und mehr durch. Denn das muskuläre Bindegewebe – die sogenannten Faszien – spielt eine große Rolle für Wohlbefinden, Beweglichkeit, Leistungsfähigkeit und Gesundheit: Sie übertragen die Kraft der Muskeln, kommunizieren mit dem Nervensystem, dienen als Sinnesorgan, sorgen für Schutz und Stoffaustausch der inneren Organe und bilden die Grundlage für eine schöne Körperform.

Was man bisher nur Muskeln zutraute, kann auch das Bindegewebe: Es reagiert auf Belastung und Reize und wenn Faszien verfilzen oder verkleben, können Schmerzen und Bewegungsprobleme die Folge sein. Die Faszien sollten deshalb gezielt trainiert werden – 10 Minuten zweimal in der Woche genügen! Wie sich die neuen Erkenntnisse in ein praktisches Übungsprogramm für den Alltag umsetzen lassen, zeigt dieses Buch des führenden deutschen Faszienforschers und Rolfing-Therapeuten Robert Schleip. Mit Übungsfotos, Einblick in die Wissenschaft von den Faszien, Tipps und Adressen.